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Einfache Regelung kann auf einen Schlag 16 Prozent mehr Landärzte ermöglichen

Wie bekommen wir in Rheinland-Pfalz auf einen Schlag rund 16 Prozent mehr Landärzte? Die Landesärztekammer Rheinland-Pfalz hat einen Vorschlag parat.


Dreh- und Angelpunkt hierbei ist die ärztliche Weiterbildung in der Allgemeinmedizin. Diese dauert laut Weiterbildungsordnung fünf Jahre: Ein Teil dieser Zeit wird bei einem hierfür befugten Hausarzt absolviert; der andere Teil erfolgt in der Klinik.

 

Mit dem sogenannten „Guntersblumer Modell“ schlägt der Präsident der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz, Professor Dr. Frieder Hessenauer, vor, dass die komplette Weiterbildungszeit bei einem Allgemeinmediziner/einer Allgemeinmedizinerin im ambulanten Bereich durchlaufen werden könnte.

 

„Diese Möglichkeit eröffnet neue Wege“, so der Landesärztekammer-Präsident Professor Dr. Frieder Hessenauer. Die Rechnung hierfür ist ganz einfach: Ein approbierter Arzt beginnt im Schnitt mit 28 Jahren seine Weiterbildung. Diese dauert durchschnittlich fünf Jahre. Mit 33 Jahren fängt er an, als Facharzt zu arbeiten. Mit etwa 63 Jahren geht er in Rente. Das sind also 30 Arbeitsjahre als Facharzt. Könnte ein Landarzt in spe jedoch seine allgemeinmedizinische Weiterbildungszeit von Beginn bis zum Ende in einer Hausarztpraxis absolvieren, wäre er fünf Jahre länger als Landarzt aktiv. Das würde seine Arbeitszeit als Landarzt um ein Sechstel steigern. „Wir hätten mit dieser Methode auf einen Schlag gut 16 Prozent mehr Landärzte im Land. Wer möchte das nicht?“, so Hessenauer.

 

Begleitende Änderungen wären hierfür natürlich nötig. Diese Landarzt-Regelung ist für Regionen gedacht, in denen bereits ein Mangel an Ärzten herrscht oder droht. Die Neuerung ist zudem erst einmal für eine Übergangsphase angedacht. Eine entsprechende Vergütung für den Landarzt in Weiterbildung muss gewährleistet sein; Leistungen, die er erbringt, müssen in der Praxis auch voll abrechenbar sein. Gesetzliche Änderungen im SGB V sind hierfür nötig. Diese liegen jedoch in den Händen der Politik. Hessenauer: „Wir sind bereit, neue Wege auszuprobieren, um eine gute Versorgung auch in Zukunft bieten zu können. Stimmen die Rahmenbedingungen, dann gehen Ärztinnen und Ärzte auch aufs Land.“

 



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Copyright © 2024 Bezirksärztekammer Rheinhessen. Letzte Aktualisierung: 18.05.2018
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